Nicole C. Vosseler - In dieser ganz besonderen Nacht

Autorin: Nicole C. Vosseler
Verlag: cbj Verlag
Seitenanzahl:
576
E-Book-ISBN:
978-3-641-08734-0 (epub)
Internetseite des Verlags:
https://www.randomhouse.de/ebook/In-dieser-ganz-besonderen-Nacht/Nicole-C-Vosseler/cbj-Kinderbuecher/e405183.rhd

Hinweis: Die Rezension kann Werbung enthalten.

Aufmachung des Buches
Das Cover von „In dieser ganz besonderen Nacht“ ist hauptsächlich blau. Man sieht eine männliche und eine weibliche Schattengestalt, die sich an der Hand halten und von einem Nebelschleier umgeben sind. Im Hintergrund sieht man den Vollmond. Die Aufmachung wirkt leicht mystisch.

Inhalt
Gerade ist Ambers Mutter an einer schweren Krebserkrankung gestorben und nun muss die Jugendliche aus ihrer deutschen Heimatstadt zu ihrem Vater nach San Francisco ziehen. Amber lebt sich nur schwer in Amerika ein und flüchtet in ihrer Trauer in ein leerstehendes Haus. Eines Abends taucht dort der geheimnisvolle Nathaniel auf. Amber freundet sich mit ihm an und erfährt bald, dass ihr neuer Freund ein längst verstorbener Geist ist, den wohl nur sie sehen kann. Oder vielleicht doch noch andere? In ihrer neuen Schule trifft Amber auf ein paar Mitschüler, die auch die Fähigkeiten besitzen Geister zu sehen. Es entstehen Freundschaften und Amber fühlt sich immer mehr zu Nathaniel hingezogen. Doch hat die Liebe zu einem Geist überhaupt eine Chance? Amber und Nathaniel dürfen sich In dieser ganz besonderen Nacht endlich ein einziges Mal näher kommen.

Meine Meinung
Nicole C. Vosseler beschäftigt sich in ihrem Jugendroman „In dieser ganz besonderen Nacht“ stark mit dem Thema Tod und Geister. Zwar gibt es auch Komponenten in denen es einfach um Entstehung von Freundschaften und Gefühle geht, aber die Geschichte regt stark zum Nachdenken an. Schon der Prolog beginnt mit dem Thema „Sterben“ und dies ist ein roter Faden des Buches.

Nach dem Verlust ihrer Mutter, muss die trauernde Amber nun von ihrem deutschen Heimatort zu ihrem Vater nach San Francisco ziehen. Ihr fällt es schwer sich dort einzuleben und auch ihr Vater ist ihr zunächst fremd. Schließlich hat sie bisher kaum etwas mit ihm zu tun gehabt. Sie flüchtet in ein leerstehendes Haus um dort ihren Gedanken nachzuhängen. Hier konnte ich mit Amber gut mitfühlen. Neben ihrer Trauer kommt schließlich auch noch Heimweh dazu. Die Autorin bringt es deutlich zum Ausdruck, wie Amber leidet.

Als eines Abends Nathaniel auftaucht, beginnt für sie ein neuer Abschnitt in San Francisco. Sie freundet sich mit dem mysteriösen Jungen an und entwickelt Gefühle für ihn. Bald stellt Amber fest, dass Nathaniel ein Geist ist. Sie ist erst einmal verwirrt, dass sie Geister sehen kann. Nathaniel ist nicht der einzige Geist, den sie bereits gesehen hat. Nur wusste sie vorher nichts von deren Existenz.
In ihrer neuen Schule gibt es weitere Mitschüler, die auch Ambers Gabe teilen. Diese haben in ihrem Leben auch schon Erfahrungen mit dem Tod gemacht. Amber schließt neue Freundschaften und Nathaniel wird in diese Gruppe integriert. Mir gefällt die Geschichte, dass Amber andere Leute kennenlernt, die auch Geister sehen können und dadurch neue Freunde findet.

Amber und Nathaniel mögen sich sehr. Für beide würde ein Wunsch in Erfüllung gehen, wenn sie sich endlich wie normale Menschen anfassen und berühren könnten. Es stellt sich heraus, dass dies in der besonderen Nacht an Halloween möglich ist. Aber auch nur dann! Amber und Nathaniel möchten ihre Chance nutzen, auch wenn Nathaniel danach wieder transparent ist. Nach dieser besonderen Nacht ist allerdings nichts mehr so wie es war. Amber ist in Gefahr. Eine spannende Entwicklung nimmt ihren Lauf, die nicht für alle gut enden wird. Hierbei wird es dramatisch und zartbesaitete Leser sollten kurzfristig Taschentücher bereithalten.

Um Nathaniel stellt sich die Frage, warum er noch als Geist in der Menschenwelt herumspukt und nicht den Übergang in die Totenwelt geschafft hat. Nur Menschen, die in ihrem Leben etwas verbrochen haben, bleiben als Geister zurück. Doch was hat Nathaniel getan? Lange werden die Leser im Unwissenden gelassen, doch man wird erfahren, wie sein Charakter zu Lebzeiten war. Der Rückblick und wie er stattfindet, hat die Autorin meiner Meinung nach gut gelöst.

Der Schreib- und Erzählstil hat mir gut gefallen. Aufgrund des Themas rund um den Tod ist die Geschichte nicht einfach ein lockerer Jugendroman für zwischendurch. So konnte ich das Buch nicht ganz so schnell lesen, aber die Geschichte und Handlung finde ich gut. Man leidet mit Amber und freut sich, wenn sie auch mal schöne Momente erleben kann. Mir gefallen auch die Leute mit denen sie sich anfreundet. Sie sind sehr unterschiedlich, aber auch liebenswert.

Mein Fazit
„In dieser ganz besonderen Nacht“ von Nicole C. Vosseler ist kein lockeres Jugendbuch für zwischendurch. Es behandelt ernste, aber auch normale Themen für Jugendliche. Mir hat die Umsetzung gut gefallen und ich gebe dem Buch 4 gute Lesesterne.

 

 

Rezension von: KR