Tabea Halbmeyer - Der Advokat und das Mädchen

 

Autor/in: Tabea Halbmeyer
Verlag: SCM Hänssler
Seitenanzahl:
304
ISBN:
978-3-7751-4986-0
Internetseite des Verlags:
http://www.scm-haenssler.de/produkt/ansicht/der-advokat-und-das-maedchen.html

 

Aufmachung des Buches
Das Cover des Buches „Der Advokat und das Mädchen“ von der Autorin Tabea Halbmeyer zeigt zwei Fotos. Auf der oberen Hälfte des Buchdeckels sieht man eine blonde junge Frau. Auf der unteren Hälfte erkennt man ein herrschaftliches Anwesen. Das Mädchen soll sicherlich Mary-Ann darstellen und das Gebäude ist sicherlich das Haus der reichen Familie Auburns. Bei dem Buch handelt es sich um ein Paperback.

 

Inhalt
Mary-Ann Barnes lebt mit ihrer Mutter Lucy und ihrem kleinen Bruder Justin in armen Verhältnissen in Tainbridge. Ihr Vater wurde als Mörder verhaftet, doch es war nie ganz klar, ob er wirklich die Tat begangen hat. Er ist nun irgendwo in einem Arbeitslager. Die Leute des Ortes meiden die Familie Barnes. Um ein bisschen Geld dazu zu verdienen, geht Mary-Ann nicht mehr zur Schule sondern arbeitet bei einem Bäcker. Als sie krank wird, kommt Unterstützung von nicht geahnter Seite. Der aus reichem Hause stammende William Auburn hilft ihr und verschafft ihr eine Stelle als Dienstmädchen auf dem Anwesen seiner Familie. Heimlich freunden sich Mary-Ann und der junge William an. Durch ihre tiefe Verbundenheit überstehen sie so manche Probleme und William setzt durch Mary-Ann seinen Traum in die Tat um: Er wird Advokat. Doch kann William auch seine Liebe zu einem Dienstmädchen, wie Mary-Ann es ist, öffentlich machen? Jahre auf dem Anwesen der Auburns vergehen und dabei wird der Fall um Mary-Anns Vater auch wieder aufgerollt…

 

Meine Meinung
Schon etwas länger habe ich „Der Advokat und das Mädchen“ auf meinem SuB (=Stapel ungelesener Bücher) liegen. Nun war es an der Zeit, diese Lektüre zu lesen.

 

Die Geschichte ist interessant. Mary-Anns Familie wird von den Leuten im Ort verachtet, weil der Vater einen Mord begangen haben soll. Selbst ehemalige Freunde wenden sich ab. Die Familie lebt in armen Verhältnissen und kann sich nur schwer über Wasser halten. Deshalb arbeitet auch Mary-Ann. Durch eine Krankheit lernt sie William Auburn, ein reicher junger Mann, kennen. Er sorgt dafür, dass Mary-Ann als Dienstmädchen auf dem Anwesen seiner Familie eingestellt wird. Ab diesem Zeitpunkt geht es für Mary-Ann langsam bergauf. In Ella, ein weiteres Dienstmädchen, findet sie eine gute Freundin und auch mit William freundet sie sich heimlich an. Immer wieder treffen sich die beiden abends im Garten. Auch als William zum Studieren nach Oxford fortgeht, bleibt die Verbindung aufrecht erhalten. Alles in allem eine schöne Lektüre. Spannend bleibt es auch, als Mary-Ann und William noch einmal die Mordanklage ihres Vaters Michael aufrollen. Hat Michael wirklich diese Tat begangen? Auf jeden Fall kann William seine Fähigkeiten als Anwalt zur Schau stellen.

 

Die Freundschaft zwischen Mary-Ann und Ella finde ich schön. Sie sind vom Charakter zwar etwas unterschiedlich, haben aber auch viele Gemeinsamkeiten. Sie sind beide sehr christlich und können das zusammen ausleben.

 

Ich weiß, dass die Bücher, die bei SCM Hänssler erscheinen, auch christlichen Inhalt haben. Ich habe schon andere Romane aus dem Verlag gelesen. Doch dieses Mal erschien es mir als sei noch viel mehr religiöse Handlung dabei. Mir war es ein bisschen zu viel des Guten. Mary-Ann verzeiht vielen Leuten ziemlich schnell alles, weil sie es so mit ihren Glauben vereinbart. Ich konnte mich dabei leider nicht richtig in Mary-Anns Handeln hineinversetzen. Ihre frühere Freundin Sara beispielsweise meidet Mary-Ann seitdem ihr Vater verhaftet wurde. Als es eine Wendung in der Sache gibt, kommt Sara für mich kleinlaut zu Mary-Ann und was macht diese?! Verzeiht ihr ohne mit der Wimper zu zucken. Für mich bedeutet wahre Freundschaft, dass man auch in schweren Zeiten zusammenhält. Und dies hat Sara keineswegs getan. Diese Handlung war beispielweise für mich einfach nicht nachvollziehbar. Man kann ja verzeihen, aber nicht gleich so tun, als wäre nie etwas gewesen… Mary-Ann kommt mir hierbei etwas naiv herüber.

 

Ich finde, in diesem Buch wäre weniger mehr, wie man so schön sagt, besser gewesen. Mir wurde zu oft betont, dass Mary-Ann nur durch ihren Glauben wieder Hoffnung findet usw.

 

Die Handlung selbst hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist auch flüssig zu lesen. Und die Abschnitte sind auch nicht zu lang.

 

Die Beschreibung der landschaftlichen Umgebung und der Kleidung im 18.Jahrhundert konnte ich mir gut vorstellen. Es war für mich schön in diese Zeit einzutauchen.

 

Mein Fazit
Lange lag das Buch bei mir ungelesen. Es ist eine nette Lektüre für zwischendurch, aber sehr christlich angehaucht. Ich gebe der Geschichte 3 Sterne. Ein interessante Handlung, die im 18. Jahrhundert spielt.

 

Somit gibt es 3 von 5 Sternen von mir.

 

Rezension von: KR