Linda Newbery - Der Tag, an dem Rose verschwand

Autor/in: Linda Newbery
Verlag: Blanvalet
Seitenanzahl:
416
ISBN:
978-3-7645-0497-7
Ebook-ISBN: 978-3-641-12457-1
Internetseite des Verlags:
http://www.randomhouse.de/ebook/Der-Tag-an-dem-Rose-verschwand-Roman/Linda-Newbery/e440795.rhd

Aufmachung des Buches
Eine Frau läuft in einem Sommerkleid auf einer Schiene Richtung Horizont. Das Bild wirkt leicht melancholisch. Der Himmel ist bewölkt und irgendwie entsteht kein gutes Gefühl beim Betrachten des Fotos. Wahrscheinlich soll die Frau die verschwundene Rose darstellen. Ich bin dem Cover neutral eingestellt. Mir würde das Buch im Buchhandel nicht direkt auffallen.

Inhalt
Die Autorin Linda Newbery erzählt in ihrem Roman „Der Tag, an dem Rose verschwand“ von einer dramatischen Familiengeschichte. Seit zwanzig Jahren ist Rose verschwunden. Ihre Schwester Anna und auch die Eltern können nicht wirklich mit der Sache abschließen. Lebt Rose noch oder ist sie einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen? Anna beginnt noch einmal zu recherchieren. Sie lebt seit Rose Verschwinden gedanklich immer noch in der Vergangenheit. Auch ihre Eltern durchleben immer noch die Qual der Ungewissheit. Cassandra, Annas Mutter, verbirgt seit den 60er Jahren auch ein Geheimnis von dem niemand weiß. Wer ist Rosanna, die sie ständig erwähnt? Ist es einfach nur eine Verwirrtheit oder steckt mehr dahinter? Anna kommt langsam einem Familiengeheimnis auf die Spur. Wird sich der Fall Rose endlich nach zwanzig Jahren klären?

Meine Meinung
Linda Newbery hat bei „Der Tag, an dem Rose verschwand“ eine interessante, aber auch tragische Familiengeschichte geschaffen. Warum ist Rose vor zwanzig Jahren verschwunden? Was ist mit ihr geschehen? Anna kommt einem Geheimnis auf die Schliche, dass Roses Verschwinden etwas mit einem Ereignis aus den 60er Jahren zu tun hat.

Die Geschichte ist aus verschiedenen Perspektiven erzählt: Aus Annas und aus Cassandras Sicht. Man lernt die Jugendzeit von Cassandra alias Sandy in den 60er Jahren kennen. In der Zeit haben zwei aufeinander folgende Ereignisse Sandys Leben auf tragische Weise beeinflusst, die sie bis zur Gegenwart verfolgen.

Anna kann mit der Ungewissheit um Roses Verbleiben auch nach zwanzig Jahren nicht abschließen. Sie beginnt noch einmal das Verschwinden von Rose zu rekonstruieren. Dabei befragt sie Personen aus Roses Vergangenheit und kommt ganz langsam der Wahrheit auf die Spur. Immer wieder wird auch in Roses und Annas Schwesternleben zurückgeblickt. Hierbei wurde mir Rose leicht unsympathisch. Ihr Charakter hat mir nicht sehr gefallen, denn sie ist mir einfach zu gefühlskalt und merkwürdig vorgekommen. Erst heult sie beispielsweise wegen einer Sache und plötzlich lacht sie genau über das gleiche Ereignis. Da weiß man ja nicht mehr, ob sie einfach nur schauspielert. Anna hat in der Jugendzeit auch etwas über Rose erfahren, was eventuell mit ihrem Verschwinden zu tun haben könnte. Mehr möchte ich aber nicht verraten um die Spannung nicht vorweg zu nehmen.

Anna hat sich in ihrem Leben zu oft nach Rose gerichtet, auch nach ihrem spurlosen Verschwinden. Sie kann auch nicht richtig in ihrer Beziehung zu Martin aufgehen, lieber flüchtet sie zu Martins Exfrau Ruth aufs Land. Wird Rose ein Hindernis bleiben und die Beziehung zu Martin zerstören?

Das Buch lässt sich für mich nicht an einem Stück durchlesen. Dies hat nicht mit dem Schreibstil zu tun sondern eher mit dem Inhalt. Teilweise ist die Handlung schon sehr bewegend und man muss das Gelesene erstmal ein wenig verarbeiten. Oft gibt es auch Rückblicke in die Vergangenheit, was meinen Lesefluss auch etwas beeinträchtigt hat. Die Geschichte ist somit nicht zeitlich fortlaufend sondern zeigt immer wieder Geschehnisse aus Sandys und aus Roses und Annas Jugendzeit.

Anna tat mir oft leid. Ihre Mutter lebt dermaßen in der Vergangenheit, dass ich das Gefühl bekam, dass sie Anna gar nicht so richtig wahrnimmt. Sie trauert um verschiedene Dinge, aber Anna kommt mir einfach bei Cassandra zu kurz.

Das Ergebnis der Geschichte war gut, aber so manches Verhalten von gewissen Personen kann ich einfach nicht nachvollziehen. Um dies näher zu erklären, müsste ich spoilern, deshalb werde ich mich nicht weiter dazu äußern. Lest selbst ;-)!

Mein Fazit
Lange habe ich zwischen drei und vier Sterne geschwankt. Letztendlich hat mir das Buch aber gegen Mitte/Ende doch ganz gut gefallen und somit vergebe ich vier Sterne.
Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung dieses Rezensionsexemplars.

Somit gibt es 4 von 5 Sternen von mir.

Rezension von: KR