Gavin Extence - Das unerhörte Leben des Alex Woods oder warum das Universum keinen Plan hat

Autor: Gavin Extence
Verlag: Limes
Seitenanzahl:
480 Seiten
EBook-ISBN:
978-3-641-11845-7
Internetseite des Verlags
: www.randomhouse.de/limes

Aufmachung des Buches:
Ich habe das Buch als EBook gelesen und kann von der Aufmachung nur im digitalen Format sprechen. Das Cover sieht so aus, als ob es etwas mit dem Universum zu tun hat und der Titel hat mich sofort angesprochen, denn es verspricht lustig zu werden. Ein Buch voller Humor und Ironie, so dachte ich zunächst.

Inhalt
:
Eine Geschichte, die erzählt, wie besonders Freundschaft sein kann

Alex Woods ist zehn Jahre alt, und er weiß, dass er nicht den konventionellsten Start ins Leben hatte. Er weiß auch, dass man sich mit einer hellseherisch begabten Mutter bei den Mitschülern nicht beliebt macht. Und Alex weiß, dass die unwahrscheinlichsten Ereignisse eintreten können – er trägt Narben, die das beweisen.

Was Alex noch nicht weiß, ist, dass er in dem übellaunigen und zurückgezogen lebenden Mr. Peterson einen ungleichen Freund finden wird. Einen Freund, der ihm sagt, dass man nur ein einziges Leben hat und dass man immer die bestmöglichen Entscheidungen treffen sollte.

Darum ist Alex, als er sieben Jahre später mit 113 Gramm Marihuana und einer Urne voller Asche an der Grenze in Dover gestoppt wird, einigermaßen sicher, dass er das Richtige getan hat …

Meine Meinung:
Struktur:
Mit der Struktur bin ist teilweise sehr wirr, aber es passt zur Geschichte. Es gibt mehrere Kapitel. Der Protagonist versucht seine Geschichte zu erzählen und wie es im realen auch ist, springt man gerne in den Zeiten. So ist es hier auch. Es ist nicht alles genau strukturiert, sondern er setzt zwischendurch wieder im hier und jetzt an und erzählt dann weiter.

Story:
Es geht um einen Jungen der für sein Alter sehr speziell ist. Er hatte, als er 12 Jahre alt war, einen „Unfall“ mit einem Meteoriten. Seitdem hat er die Wissenschaft für sich entdeckt. Er weiß sehr viel über das Universum, aber von dem was in der Schule verlangt wird, hat er überhaupt keinen Plan. Er liebt es zu lesen. Allein diese Tatsache reicht um deutlich zu machen, dass er ein typischer Streber ist und in der Schule keinen leichten Stand hat. Als er dann Mr. Peterson kennenlernt, entwickelt sich eine tiefe, aber auch sehr komplizierte Freundschaft. Mr. Peterson ist alt, krank und vom Vietnamkrieg gezeichnet. Sie erleben eine ganze Menge zusammen, aber dann wird festgestellt, das Mr. Peterson schwer krank ist und nicht mehr lange leben wird. Aus diesem Grund entschließt er sich zu sterben bevor er körperlich nicht mehr in der Lage sein wird das selber zu entscheiden. Der erste Versuch läuft natürlich gründlich schief und dann schließen Alex und Mr. Peterson einen Pakt: Sterbehilfe. Im Wesentlichen geht es ab diesem Punkt um die aktive Sterbehilfe. In der Schweiz ist es nämlich möglich seinem Leben ein Ende zu setzen. Völlig legal. Alex hilft Mr. Peterson dabei. Dass er dabei nicht immer nur positives Feedback bekommt, ist klar und dass es einige Probleme mit sich bringt ebenfalls.
Es ist ein sehr nachdenklicher Roman mit vielen Ecken und Kanten, aber auch mit Humor. Im Prinzip wie das Leben halt so ist.

Mit Alex bin ich aber leider nicht warm geworden. Er ist wirklich sehr speziell und dadurch kann ich mich überhaupt nicht in ihn hineinversetzen und so gut wie keine Entscheidung kann ich nachvollziehen. Er denkt völlig anders als alle anderen in seinem Alter. Natürlich ist er in einer besonderen Situation, aber das erklärt nicht, warum er eigentlich so anders ist. Außerdem beschreibt er teilweise so spezifisch wissenschaftliche Angelegenheiten, dass man gar nicht wirklich folgen kann. Für einen Jugendlichen sehr ungewöhnlich. Er liest auch gerne wissenschaftliche Abhandlungen was zwar zu dem Protagonisten passt, aber es ist schwer sich in einen solchen Jugendlichen hineinzuversetzen.

Die meiste Sympathie hat Alex Mutter von mir bekommen gefolgt von Mr. Peterson. Beide sind zwar auch sehr speziell, aber bei denen kann man nachvollziehen warum und man kann sich gut mit den beiden identifizieren.

Mein Fazit:
Es ist ein sehr spannendes Buch mit vielen nachdenklichen Aspekten, im Wesentlichen der aktiven Sterbehilfe. Es ist mal etwas völlig anderes und abseits des Mainstream.


Von mir gibt es für dieses Buch 3,5 von 5 Sternen.


Rezensiert von: JE